PPL in den Ferien

„from Zero to Hero“ auf dem Flugplatz Stendal EDOV

Kann man den Flugschein nicht auch ganz kompakt in wenigen Wochen machen? Die Frage
bekommen wir häufig zu hören. Natürlich muss es schnell gehen wenn man sich erst einmal für
den Flugschein entschieden hat. Die Motivation ist hoch. Und im Internet ist der eine oder andere
auf einer Webseite gestoßen auf der der Flugschein in 4 Wochen angeboten wird. Meist im
Ausland, Spanien oder USA. Das hört sich auf jeden Fall gut an, 4 Wochen Urlaub und dann mit
einem Pilotenschein nach Hause kommen. Aber vielleicht gibt es ja einen Haken? Hier mal einige
Argumente für oder gegen einen Kompaktkurs.

Argumente für einen Kompaktkurs:

Man kann sich ganz auf die neue Aufgabe konzentrieren ohne abgelenkt zu werden. Lernziele sind
schnell erreicht und Fortschritte schnell erkennbar. Auch das Lernen für die Theorie in einem
Kompaktkurs führt meist schneller zum Erfolg. Zu Hause lenkt der Alltag schnell ab und man kommt nicht ausreichend zum lernen.

Argumente gegen einen klassischen Kompaktkurs:

Der Kompaktkurs beginnt mit Zeitdruck. 45 Flugstunden in 31 Tagen sind 1,5 Std. am Tag. Klingt machbar.
Doch ist an einem Tag das Wetter schlecht muss an anderen Tagen schon mehr geflogen werden.
Aber es geht nicht nur um Flugstunden die der Gesetzgeber verlangt. Lernziele müssen erreicht
werden. Ob das unter Zeitdruck wohl geht? Es braucht also eine Jahreszeit und einen Ort mit
Flugwettergarantie. Gibt es das in Deutschland?
Und dann hat fliegen immer nur bei schönen Wetter einen Haken. Man hat gar nicht gelernt was es
bedeutet, wenn das Wetter mal schlecht ist. Lernen, zu entscheiden, das es besser ist den Flieger mal
am Boden zu lassen.

Die Mischung macht es

Wäre es nicht möglich, das Beste aus beiden Varianten zu nutzen? Geht das? Ja! Man kann den Kompaktkurs in zwei oder drei Phasen aufteilen. Der Kurs findet dann an einem Ort mit gutem Wetter und
Freizeitmöglichkeiten statt. Dafür haben wir den Flugplatz Stendal Borstel in Sachsen Anhalt ausgesucht. Er hat die internationale Kennung „EDOV“.

Vorteile eines Kompaktkurses in Stendal Borstel

  • Wetter EDOV liegt fast auf Meeresspiegelniveau, und auf der Leeseite des Harz ist meist gutes Flugetter.
  • Günstige Unterkünfte sind direkt am Flugplatz verfügbar.
  • Stendal hat sogar einen ICE-Bahnhof, die Anreise ist also auch gut mit der Bahn zu bewältigen.
  • Freie Lufträume mit wenigen Beschränkungsgebieten lassen den Flugschüler entspannt üben.
  • Lange Landebahnen sowohl mit Graß als auch Beton sind verfügbar.
  • Von Stendal ist es mit dem Flugzeug nicht weit bis ans Meer und man kann eine Flugstunde mit
    etwas Chillen am Strand verbinden.

Beispielhafter Ablauf

Grundvoraussetzungen vor dem Beginn:

  • Medizinisches Tauglichkeitszeugnis (Ein Besuch beim Fliegerarzt und beim Augenarzt)
  • Zuverlässigkeitsüberprüfung (sollte vier bis sechs Wochen vorher beantragt werden)

Phase 1

Nach ein wenig Flugzeugkunde am lebenden Objekt geht es am ersten Tag direkt mit
Flugstunden los. Wir lernen vor allem Fliegen. Im Verlauf der Woche werden immer mehr weitere
Bestandteile in die Flugstunden hineingemischt: Fliegen zu anderen Plätzen, Navigation, Luftrecht,
das eigene Leistungsvermögen. Und was nicht zu kurz kommen darf: Starten und Landen üben!
In den Briefings vor der Flugstunde und dem De-Briefing wird jeweils das grundlegende Theorie-Basiswissen vermittelt, was für die Flugstunde relevant ist.

Das Fliegen des Flugzeugs fällt dem Anfänger jetzt schon viel einfacher. Wir
konzentrieren uns verstärkt auf Navigation, Verhalten in besonderen (Not-)Fällen und festigen das
Erlernte durch viele abwechslungsreiche Übungen. Wir werden verstärkt auch zu anderen
Flugplätzen fliegen. Gegen Ende der zweiten Woche ist man schon eine Weile geflogen und man hat so seine Erfahrung gemacht bzgl. Wetter und eigenem Lernfortschritt. Zeit für ein Resümeé. Ist es das, was
ich wollte? Hatte ich mir das eigentlich ganz anders vorgestellt?

Praxispause: Theorie lernen!

Es ist vorteilhaft, in dieser Praxispause nicht nur zu lernen, sondern auch gleich die Theorie-Prüfung abzulegen.

Meistens wird während der Theorie-Prüfung auch die Flugfunkprüfung (BZF) abgenommen.

Phase 2

In dieser Phase arbeiten wir auf den ersten Alleinflug hin, konzentrieren uns auf Überlandflüge und arbeiten zum Ende ganz gezielt auf die Anforderungen einer Prüfung hin.

Die Phase vor dem ersten Alleinflug ist die aufwändigste. Eine genaue Abschätzung, wann dieser Alleinflug erfolgen kann ist unmöglich, da der Lernfortschritt bis dahin individuell unterschiedlich ist.

Ist die Alleinflugreife erst einmal erreicht, ist die praktische Prüfung nicht mehr weit. Der Weg dazwischen ist gesäumt von spannenden Erfahrungen auf größeren Dreiecksflügen, bei denen viele interessante Orte erkundet werden können.

Phase 3

In der letzten Phase werden konsequent die Fähigkeiten verstärkt, die zum bestehen der Prüfung notwendig sind. Anhand von Probeprüfungen mit Fluglehrern werden die individuellen Bedürfnisse ermittelt.
Je nach den Bedingungen (Wetter, verfügbare Zeit, …) kann die Phase 3 direkt mit Phase 2 kombiniert werden.